DER SECHSTE KONTINENT
ein Film von Andreas Pichler
Das Haus der Solidarität liegt etwas heruntergekommen, aber erhaben am Waldrand über der Stadt Brixen in Südtirol, fast wie aus einem Thomas Mann Roman entsprungen. Beim Näherkommen entdeckt man aber etwas völlig anderes. Keine Geheimnis umwitterte Stätte, sondern ein höchst buntes und lebendiges Biotop verschiedenster Schicksale. Vierzig, fünfzig Menschen leben in diesem Haus. Diebe, Obdachlose und Arbeitslose, Suchtkranke und Flüchtlinge aus der halben Welt. Ihre Biographien lesen sich wie eine Sammlung diverser Lebensgeschichten, die nur eines gemeinsam haben: sie alle sind Gestrandete, oft Gescheiterte. Menschen, die selten einen Platz in der Gesellschaft finden und eigentlich fast immer in irgendeiner Form als problematisch, manchmal sogar ganz und gar als unerwünscht gelten. Hier finden sie ein Zuhause und leben gemeinsam auf engstem Raum. Unbeaufsichtigt, nur am Tag betreut von drei Mitarbeitern, einer Sozialarbeiterin und zwei Quereinsteigern ohne sozialer Ausbildung.
Der Film erzählt vom Schicksal einiger der charismatischsten Bewohner des Hauses, und berichtet von der Arbeit seiner Mitarbeiter. Er wird so auch die subtilen Umgangsformen beleuchten, die das Zusammenleben dieser so extrem unterschiedlichen Menschen ermöglicht.